Ich fürchte fast, dass das im Editorial des letzten Südwind-Magazins geortete „große Geheimnis“ eigentlich eine ernüchternde Schimäre ist. … Der eigene Schrebergarten wird angeblich professionalisiert, organisationsentwickelt, umstrukturiert und nur manchmal – mit einem Stossgebet an St. Florian – versichert man(n) sich der Notwendigkeit eines gemeinsamen Auftretens. Zumeist jedoch nicht, wie man/frau denken könnte, im leidenschaftlichen anwaltschaftlichen Auftreten für die Menschen, ProjektpartnerInnen und Anregungen und Forderungen aus dem Süden sondern vielmehr in Sorge um die bisher teilgeschützte Werkstätte. Sich ungerecht ins Eck gestellt und von internationalen Entwicklungen unangenehm berührt fühlen ist eben leider nicht nur ein Privileg österreichischer RegierungspolitikerInnen. Dies führt – gemeinsam mit einem schleichenden
Hierarchisierungsprozess innerhalb vieler Organisationen – zu einem bedrohlichen Mangel an Perspektive und Bündnisfähigkeit.
Wenn der einsetzende – teilweise hausgemachte – „brain drain“ von erfahrenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern voranschreitet, schauts eher finster für die so genannte entwicklungspolitische Szene aus. Ob deshalb „einzelne Organsiationen so grosse
Hemmungen besitzen, nach aussen die Wirklichkeit zu kommunizieren“?